Man stellt sich sofort vor, wie das wohl entstanden ist. Dampfablassen nach dem Konzert, da ruft einer: Hört mal, wie schräg das klingt, wenn man "Caravan" als Oberkrainer-Polka spielt. Der Steirer Klarinettist Christof Spörk, der schon bei seiner Musikkabarett-Truppe "Landstreich" mit parodistischen Parforceriten zwischen Volksmusik, Kubanischem und Klezmer glänzt, ist prädestiniert für solche Scherze. Bleibt nur die Frage, ob so ein Gag ein ganzes Programm tragen kann. Wie man am Donnerstag zu mitternächtlicher Stunde im Lustspielhaus miterleben konnte, funktioniert er ziemlich gut. Es kommt eben darauf an, wie ernst man diesen Spaß nimmt.
Dieser "Karawanken-Beat" lebt vom Überraschungseffekt, der sich einstellt, wenn ein Ohrwurm aus den federnden Akkordeonrhythmen herauskriecht, mit denen Anton Sauprügl locker jedes Schlagzeug ersetzt. Weil hier aber erstklassige Musiker - Posaunist Sebastian Fuchsberger, der auch als Tenor mit Jodeldiplom überzeugt, war bislang bei der "Mnozil Brass", Gitarrist Edi Köhldorfer spielt beim "Vienna Art Orchestra" und Anna Marie Höller ist eine der heißesten Soul-Stimmen Österreichs - überlegene Spielfreude, einfallsreiche Arrangements und jede Menge witzige Einlagen mitbringen, nutzt sich die Sache wider erwarten nicht ab.