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Trauner Kulturtage-Lasker/Wallfisch@Bibliothek Traun

Trauner Kulturtage-Lasker/Wallfisch

Mi., 10. Jun. 2009 19:00 @ Bibliothek Traun , Traun

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Informationen

»Anita Lasker-Wallfisch
Lesung mit der Auschwitzüberlebenden Anita Lasker-Wallfisch
VVK/AK: € 4,-

TICKETHOTLINE: 07229/62032
Weitere Infos unter www.vest.at


Anita Lasker-Wallfisch (GB)
„Das Frauenorchester von Auschwitz“
Musik als Zwangsarbeit – Musik als Lebensretter


In den Jahren 1943/44 gab es im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ein Frauenorchester, das sich aus Profi- und Laienmusikerinnen aus Deutschland, Frankreich, Polen und andere europäische Länder zusammensetzte.

Dirigentin war die damals weltberühmte Geigerin Alma Rosé, die Nichte des Komponisten Gustav Mahler. Das Orchester – entstanden aus einer Laune des Auschwitz-Kommandanten – musste bei der Ankunft der Häftlinge im Lager spielen, bei den Selektionen, im Kranken- und Versuchsblock.

“Wir gaben Konzerte, ob man es glaubt oder nicht, an Sonntagen, manchmal im Freien zwischen Lager A und B oder im Revier. Außerdem mussten wir immer bereit sein, etwas zu spielen, wenn SS-Leute in unseren Block kamen. Sie kamen meistens um sich von den „Strapazen“ zu erholen, bei denen sie entschieden, wer leben und wer sterben sollte. Bei einer solchen Gelegenheit spielte ich die Träumerei von Schumann für Dr. Mengele, dem berüchtigten Lagerarzt….“
Anita Lasker-Wallfisch, Zeitzeugin und Orchestermitglied

Die SS bei Laune halten

In fast allen Konzentrationslagern gab es Orchester. Auschwitz hatte schon ab Jänner 1941 ein Männerorchester. Das Frauenorchester wurde 1943 gegründet und existierte praktisch bis zum
Anmarsch der roten Armee.

Die Aufgabe von KZ-Orchestern war in erster Linie die Stützung der guten Laune der SS-Schergen. Der Besitz eines KZ-Orchesters gehörte sozusagen zum guten Ton. Die Musik diente aber auch zur Beruhigung und Ruhigstellung von Ankömmlingen. Sie sollten glauben, dass es im Lager nicht so schlimm sein werde, wenn es Musik gibt. Für die meisten von Ihnen waren es die letzten musikalischen Töne, die sie hörten, bevor sie ins Gas geschickt wurden.

Neben den Orchestern in Auschwitz gab es auch in den Lagern Monowitz, Golleschau und Blechhammer Orchesterformationen.


Anita Lasker-Wallfisch
Geb. 1925 in Breslau
Wohnt heute in London

Die Zeitzeugin Anita Lasker-Wallfisch, sie ist eine der letzten Überlebenden des Frauenorchesters, spielte im „Frauenorchester Auschwitz-Birkenau“ das einzige Cello und konnte so dem sicheren Tod entkommen…

Sie ist eine von drei Töchtern des jüdischen Rechtsanwalts Alfons Lasker und der Geigerin Edith. 1942 werden die Eltern deportiert und ermordet, die beiden jüngsten Mädchen kommen in ein Waisenhaus. Bei einem Fluchtversuch werden sie jedoch verhaftet und schließlich nach Auschwitz deportiert. Da Anita Cello spielen kann, wird sie Mitglied im Lagerorchester….

„Durch Zufall habe ich überlebt – eine Art Kriegsdenkmal auf Beinen“ (A. Lasker-Wallfisch)

Lange Zeit hatte sie „Ihre Geschichte“ nicht einmal ihren Kindern erzählt, bis sie sich dazu entschloss Ihre Erlebnisse für sie aufzuschreiben. Zu diesem Zeitpunkt waren ihre Kinder schon erwachsen. Später wurde diese Niederschrift in dem Buch „Ihr sollt die Wahrheit erben“ veröffentlicht. Seit Ihrer Pension, Anita Lasker-Wallfisch war Mitbegründerin und Orchestermitglied des English Chamber Orchestra, reist sie unermüdlich um die Welt, um Ihre Geschichte spät, aber noch rechtzeitig zu erzählen. „Wir Auschwitz-Überlebende werden nicht mehr lange leben und es wird bald niemand mehr da sein, der die unsagbare Grausamkeit von damals authentisch erzählen kann.“, meint sie.

Seit vielen Jahre bereist Sie deutsche Schulen. In Österreichs Schulen war sie noch nie.
Sie hat Österreich das erste mal heuer im Rahmen des Linzer Brucknerfestes bereist und einen bewegenden Vortrag im Kulturhaus spinnerei in Traun gehalten. Die Mahnung an unsere Gesellschaft ist ihr wichtig und ein Dialog mit den Menschen, die unsere Zukunft gestalten werden:
mit der Jugend.

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